Bei einem Parfüm handelt es sich um eine persönliche Note, etwas das Wohlbefinden versprüht, Selbstbewusstsein verleiht und den eigenen Charakter hervorhebt. Daher ist die persönliche Identifikation mit dem getragenen Duft umso wichtiger.
Das Problem: In der Parfümerie steht Mann / Frau vor der Qual der Wahl. Dieser Duft vielleicht, ja aber doch ein wenig zu „süß“! Der andere ist zu „herb“ und ein anderer ist ganz und gar nicht das, was gesucht wird. Somit ist die Suche nach dem eigenen individuellen Duft schwer. Aber wie wäre es, wenn der eigene Duft selbst kreiert wird? Das ist leichter, als so mancher denkt und damit die eigenen Zusammensetzungen nicht vergessen werden, ist es ratsam, die Rezepte in einem Ringbuch zu sammeln. Dabei kann nicht nur für den Eigengebrauch Parfüm kreiert werden, sondern diese Eigenkreationen eignen sich ebenfalls als persönliches Geschenk.
Die Duftfamilien erkunden
Die einzelnen Duftbausteine sind es, von denen die Besonderheit des Parfüms ausgeht. Durch die einzelnen Duftnoten wird ein Parfüm in bestimmte Duftfamilien unterteilt, die in fünf große Duftfamilien eingeteilt werden:
Blumige Düfte | Jasmin, Rose, Flieder oder Geranien |
Zitrische Düfte | Mandarine, Bergamotte oder Orange |
Orientalische Düfte | Moschus oder Vanille |
Holzige Düfte | Sandel- oder Zedernholz und Patschuli |
Aromatische, würzige Düfte | Salbei, Rosmarin oder Basilikum |
Die Duftpyramide
Die Zusammensetzung von Parfüm besteht aus mehreren Bestandteilen und diese sind in unterschiedliche Noten aufgeteilt. Unterschieden werden drei Duftnoten, die sich in der Duftpyramide aufeinander aufbauen.
Die Kopfnote
Diese nimmt die Nase direkt nach dem Sprühen des Parfüms wahr. Zumeist stecken hier die zitrischen Nuancen drin (u.a. Bergamotte, Minze, Orange). Von der Kopfnote wird die Spitze der Duftpyramide gebildet, wobei sie nur von kurzer Dauer ist.
Die Herznote
Blumige Komponenten Zeichen die Herznote aus (u.a. Jasmin, Beeren, Rose) und sie duftet für mehrere Stunden.
Die Basisnote
Sie bildet das Grundgerüst von jedem Duft. In ihr sind die würzigen Nuancen enthalten (u.a. Sandelholz, Vanille, Patschuli). Kopf- und Herznote bauen auf ihr auf. Bis sich die Basisnote entfaltet, dauert es mehrere Minuten.
Warum sollte überhaupt Parfüm selbst hergestellt werden?
Anstelle von natürlichen Duftstoffen werden in den käuflichen Produkten oft synthetische Duftstoffe verwendet. Von ihnen wird schlechter ein individueller Duft auf der Haut entwickelt und zudem können sie die Haut reizen, Migräne und Allergien auslösen. Wird Parfüm selbst hergestellt, dann können ausschließlich naturreine ätherische Öle verwendet werden. Zudem macht es Spaß, verschiedene Kreationen auszuprobieren, und zudem ermöglichen sie es, sich individuell zu entfalten.
Wird Parfüm selbst hergestellt, dann werden diese mit Alkohol oder Pflanzenöl verdünnt, da die Duftstoffe in purer Form schlecht an die Luft abgegeben werden und zudem die Haut reizen würden. Je nach Duftstoff-Anteil wird von Parfüm gesprochen, wenn der Duftstoffanteil zwischen 15 und 25 Prozent liegt. Eau de Parfüm enthält einen Duftstoffanteil von 10 bis 14 Prozent und Eau de Toilette einen Anteil von sechs bis neun Prozent.
Ran an die Mischung – Parfüm selbst herstellen
Bei der Eigenherstellung von Parfüm werden lediglich zwei Zutaten benötigt:
- Alkohol (Aus der Apotheke oder Drogerie / Weingeist 96 Prozent)
- naturreine ätherische Öle
- Leere Flakons (verbrauchte Flakons oder neu kaufen)
- einen Metall-Trichter um das Parfüm einzufüllen
Sobald die Entscheidung auf ein Rezept gefallen ist, kann mit dem Mischen begonnen werden. Die ätherischen Öle werden tropfenweise und genau abgezählt in den Flakon gegeben. Im nächsten Schritt dann wird der Flakon mit Alkohol aufgefüllt.
Für diejenigen die keinen Alkohol auf der Haut vertragen, ist es ratsam ein mildes, neutrales Pflanzenöl zu nutzen, wie bspw. Jojobaöl. Der Duft haftet länger auf der Haut mit dem Öl, aber geht dafür etwas schlechter in die Luft als mit Alkohol.
Es sollte drei- bis viermal so viel Alkohol wie ätherische Öle verwendet werden. Dann die Mischung kräftig schütteln und diese für zwei Wochen stehen lassen. Die Duftstoffe lösen sich in dieser Zeit im Alkohol und verbinden sich miteinander. Das Parfüm reift, wobei regelmäßiges Schütteln den Vorgang unterstützt.
Nach den 14 Tagen ist das Parfüm gereift und es kann verwendet werden.
Was ist zu beachten – wertvolle Tipps zum Schluss
Wer auf den Geschmack gekommen ist und selbst sein ganz individuelles Parfüm herstellen möchte, der wird sicherlich kaum noch auf gekauftes zurückgreifen. Damit die besonders gelungenen Kreationen immer wieder neu hergestellt werden können, sollte am besten wie folgt vorgegangen werden:
- Die Zusammensetzung genau planen und stets schriftlich festhalten.
- Den Kreationen Namen geben (persönliche Note)
- Das fertige Parfüm beschriften und mit Datum und Namen versehen.
- Vor der Anwendung muss das Parfüm kräftig geschüttelt werden, da sich die Öle mit der Zeit absetzen können.
Des Weiteren ist es wichtig, dass das Gefäß in welches das selbst kreierte Parfüm eingefüllt ist, trocken und geruchsfrei ist. Wird eine aufgebrauchte Parfümflasche genutzt, muss diese vor der Wiederverwertung in einem Kochtopf ausgekocht werden. Besonders geeignet ist dunkles Glas, denn dieses schützt die Parfüm-Kreation vor der Sonneneinstrahlung, sodass es nicht so leicht „kippt“. Denn Parfüm ist nicht ewig haltbar, da die enthaltenen Öle mit der Zeit mit dem Sauerstoff (oxidieren) und ranzig werden. Beschleunigt wird dieser Prozess durch Sonneneinstrahlung.