Verkaufsschlager – immer mehr Apotheken setzen auch auf Düfte

Verkaufsschlager – immer mehr Apotheken setzen auch auf Düfte

Auch wenn dem Apotheker Francesco Tombarelli der Einzug der feinen Düfte nach Europa im 16. Jahrhundert zugeschrieben wird, so hat sich diese Kategorie nicht in der Apotheke etabliert und daher stehen Parfüms klassischerweise nicht im Freiregal.

Doch die Zeiten ändern sich und immer mehr Apotheken setzen auf Düfte, um den Kosmetikbereich des eigenen Angebots breiter aufzustellen. Zwar ist der Umsatz mit Parfüm in Apotheken eher als gering zu bezeichnen, aber der Markt wächst weiter.

Apothekenkosmetik – ein Milliardengeschäft

Bereits 2018 lag das Geschäft mit Apothekenkosmetik im Milliardenbereich, wobei mit Parfüms nur ein Bruchteil davon erwirtschaftet wurde. So entfiel auf die feinen Düfte in dem Jahr ein Umsatz von unter vier Milliarden Euro, was einem Plus von sechs Prozent entsprach. Im Vergleich zu 2015 nahmen die Verkaufserlöse sogar im zweistelligen Bereich zu.

Der Trend stammt aus dem Heimatland der feinen Nasen, Frankreich. Dort läuft das Geschäft mit den Düften zum größten Teil über die Apotheken. Für die Verbraucher dort ist es selbstverständlich, dass sie dort Parfüms finden und auch für die Überwachung der Apotheken ist dies kein Problem. In Deutschland gibt mittlerweile einige Apotheken, die in diesem Bereich aktiv sind.

Wissenswert! Der Unterschied zwischen Eau de Toilette & Eau de Parfum

Das das eine teurer ist als das andere das wissen die meisten, aber worin unterscheiden sich die beiden? Im letzten Jahr wurden laut einer Statistik für 890 Milliarden Euro Damendüfte und für 460 Mio. Euro Herrendüfte in Deutschland erwirtschaftet. Dies ist nicht verwunderlich, denn ein jeder möchte gut riechen. Der Unterschied zwischen Eau de Toilette & Eau de Parfum ist denkbar einfach: Es kommt auf das Mischverhältnis von Duftölen zu Wasser und Alkohol an.

Roger & Gallet – Produkte für das körperliche Wohlbefinden

Im Grunde ist es nicht verwunderlich, dass fast alle großen Marken aus diesem Bereich aus Frankreich stammen. In der Apotheke ist Roger & Gallet ein grosser Anbieter. Das Unternehmen geht auf die beiden Schwager Armand Roger und Charles Gallet zurück, bei denen sich um Pharmazeuten handelte. Sie gründeten die Firma im Jahr 1862 in Paris. Allerdings geht das Originalrezept auf den Apotheker Jean-Marie Farina zurück. Nicht nur, dass die Düfte eine aromakologische Wirkung haben sollen, sondern sie sollen zugleich energetisierend oder glücksspendend sein. Die Produkte gehören heute zu dem Unternehmen L’Oreal. Knapp 20 verschiedene Düfte werden vertrieben, die unter anderen auch in Parfümerien zu finden sind.

Die Produkte von Roger & Gallet sollen als „Mittel zur Gesundheit“ eingeordnet werden, laut einer Aussage der Firmensprecherin. Für die aromakologische Wirkung seien vor allem die ätherischen Öle maßgeblich. Eine richtige Beratung ermöglicht es, dem Kunden das optimale Produkt für sein körperliches Wohlbefinden und die verschiedenen Stimmungslagen auszuwählen. Somit haben Apotheken die Möglichkeit, den Kunden ein attraktives Zusatzangebot zu bieten.

Nuxe – wohlriechende Pflegeprodukte

Auf Düfte setzt ebenfalls der französische Kosmetikhersteller Nuxe. Bereits 2016 brachte der Hersteller das „Nuxe Spray“ auf den deutschen Markt, während auf dem heimischen Markt die Düfte bereits seit 2013 in den Apotheken angeboten werden. Das Unternehmen vertritt die Ansicht, dass Parfüms für Apotheken eine Möglichkeit ist, sich abzugrenzen.

Das Unternehmen das 1990 von Aliza Jabes in Paris gegründet wurde, sind die wohlriechenden Pflegeprodukte ein wichtiges Thema. Daher lag der Schritt zu eigenen Parfüms nahe. So ist der Damenduft „Prodigieux“ der Note des Trockenöls „Hulie Prdigieuse“.

Ebenfalls im Sortiment des Unternehmens ist das Eau de Toilette Delicieuse „Nuxe Sun“, welches mit seinem Aroma an entsprechende Sonnenpflegeprodukte erinnert.

Apotheken sollen nicht zu Parfümieren werden

Es geht nicht darum, dass Apotheken zu Parfümerien werden, sondern es geht darum, sinnliche Produkte in den Offizin anzubieten. Geht es um Apothekenkosmetik, dann fällt der Gedanke nicht automatisch auf gute Düfte. Bei den klassischen Marken handelt es sich eher um Problemlöser und nicht um Düfte für die Sinne.

Auch L’Occitane bietet ein breites Angebot an Düften. Zurück geht das Unternehmen auf Olivier Baussan. Er destillierte 1976 in der Provence ätherisches Rosmarinöl und bot dies auf den Märkten an. Das Sortiment besteht aus über 70 verschiedenen Produkten, worunter sich Frauen- und Herrendüfte befinden sowie Raumdüfte. All das wird in den Apotheken, Parfümerien und Kaufhäusern angeboten.

Immer mehr Kosmetikhersteller haben Düfte für dufte Apotheken

In der Apotheke ist ebenfalls die bekannte Duftmarke Caudalie zu finden. Gegründet 1993 vom Ehepaar Mathilde und Bertrand Thomas biete das Unternehmen verschiedene Eau Fraiche an, also Produkte die eine Konzentration von drei bis acht Prozent Duftöle aufweisen. Neben Apotheken vertreibt der Hersteller seine Produkte ebenfalls über den eigenen Webshop und in Kosmetikstudios.

Aber auch andere Kosmetikhersteller führen Düfte für Apotheken, wie bspw. Welda mit Jardin de Vie onagre Eau Naturelle Parfumee und La Mer das Bodyspray Pearl of Sea. 2017 stieg auch Dr. Grandel in den Vertrieb von Düften ein. Erhältlich ist das Parfüm „Grandios“ nicht nur in Apotheken, sondern ebenfalls in Reformhäusern und Kosmetikinstituten. Es finden sich bei den Versandapotheken sogar Düfte aus dem Fachhandel. So hat Shop-Apotheke.com zum Beispiel Damen- und Herrendüfte wie Calvin Klein, Davidoff, Elizabeth Arden und Hugo Boss gelistet.

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Ein Kommentar

  1. Vielen Dank für den Beitrag. Es war mir neu, dass Apotheken auch Düfte verkaufen. Ich bin sehr dankbar, dass man Apothekenkosmetik kaufen kann, da ich eine sehr anfällige Haut habe und durch die Produkte in der Apotheke immer genau weiß, was darin ist. Mal sehen, wie das mit den Düften aussieht.

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